Nachhaltigkeitswirkungen wohnbegleitender Dienstleistungen in gemeinschaftlichen Wohnformen

In Initiativen gemeinschaftlichen Wohnens und in innovativen Wohnungsunternehmen entstehen seit den letzten Jahren viele neue Dienstleistungen und Aktivitäten zur gemeinsamen Nutzung von Autos, Fahrrädern, Räumen, Freiflächen oder Geräten. Sie ermöglichen eine bessere Auslastung und Nutzung sowie mehr nachbarschaftliches Miteinander. Bislang offen ist, inwiefern sie wirtschaftlich tragfähig sind und welche weiteren Wirkungen sie im ökologischen und sozialen Bereich haben können. In einem jetzt erschienenen Werkstattbericht stellen die WissenschaftlerInnen des Projekts WohnMobil die Ergebnisse der Bewertung der Nachhaltigkeitswirkungen von drei Dienstleistungen anhand der Nachhaltigkeitsdimensionen Soziales, Ökologie und Ökonomie die Bewertung des Entstehungsprozesses dar.

Im Projekt WohnMobil ging es darum, Konzepte für die Planung und Umsetzung gemeinschaftlicher Mobilitäts- und wohnungsbezogener Dienstleistungen zu untersuchen. Die Bewertung und Abschätzung ökologischer, sozialer und ökonomischer Wirkungen sind wesentliche Projektziele. Die Reallaborpartner haben im Laufe des Projekts mit Unterstützung des Projektteams unterschiedliche wohnbegleitende Dienstleistungen entwickelt und erprobt.

In dem Werkstattbericht werden die Nutzungshäufigkeit, der Entstehungsprozess sowie die Nachhaltigkeitswirkungen von drei im Projektrahmen entstandenen gemeinschaftlichen Dienstleistungen (gemeinschaftlich genutzter Multifunktionsraum, Gemeinschaftsgarten für das Alter und gemeinschaftliches nachbarschaftliches Mobilitätskonzept) bewertet.

Die Ergebnisse zeigen, dass wohnbegleitende Dienstleistungen zu einer nachhaltigen Alltagsgestaltung des Wohnens und der Mobilität beitragen können. Mobilitätsdienstleistungen am Wohnstandort führen zum Beispiel zu einem nachhaltigeren Verkehrsverhalten und damit zu weniger Verkehr und effizienterer Ressourcennutzung. Gemeinschaftliche Wohnformen tragen unter anderem dazu bei Infrastrukturen besser auszulasten, Flächen effizienter zu nutzen und auch Wege(längen) zu reduzieren und damit Verkehr zu vermeiden.

Der Werkstattbericht ist ein Arbeitspapier des vom Bundesforschungsministerium geförderten Vorhabens „WohnMobil – Innovative Wohnformen und Mobilitätsdienstleistungen“, das das Öko-Institut gemeinsam mit dem ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung und dem IÖW – Institut für ökologische Wirtschaftsforschung bearbeitet.


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Manuela Schönau, Peter Kasten, Barbara Birzle-Harder, Björn-Martin Kurzrock, Frieder Rubik, Jutta Deffner (2018): Nachhaltigkeitswirkungen wohnbegleitender Dienstleistungen in gemeinschaftlichen Wohnformen. Analyse von drei Praxisbeispielen gemeinschaftlicher Flächennutzung und Mobilitätsangebote, Werkstattbericht, Berlin Download

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