Konzeptionelle Herangehensweise

Die Forschungspartner im Projekt stützen sich theoretisch-konzeptionell auf den Ansatz der Geschäftsmodelle sowie methodisch auf die transdisziplinäre Forschung in Reallaboren.

Geschäftsmodellverständnis

Im Projekt wird ein breiteres Verständnis von Geschäftsmodellen angewandt, welches es ermöglichen soll, sowohl die ökonomische Perspektive der Wohnungsbauunternehmen als auch die finanziellen und sozialen Rahmenbedingungen der NutzerInnen bzw. EigentümerInnen einzubeziehen.

Das angewandte Verständnis von Geschäftsmodellen umfasst dabei die innere Logik und Funktionsweise einer Organisation. Ausgehend von einer von Rubik et al. (2016) angepassten Version der Business Model CANVAS (Osterwalder/ Pigneur 2011) sollen dabei die neun Geschäftsmodellelemente Nutzenversprechen, NutzerInnen, Nutzerbeziehung, Beziehungen nach Außen, Schlüsselaktivitäten, Schlüsselressourcen, Schlüsselpartner, Kosten und Erlöse als Analysedimensionen berücksichtigt werden. Eine solche Betrachtungsweise fördert dabei die Herausarbeitung von in der Organisation und Strategie einer Wohninitiative bzw. eines Wohnungsunternehmen impliziten Wissensbeständen und Funktionsregeln.

Die Beispiele der Praxispartner werden im Projekt „WohnMobil“ somit als bestehende bzw. geplante Angebote und Organisationsformen analysiert, um Handlungs- und Innovationsspielräume, Rahmenbedingungen und praktizierte Geschäftsmodelle zu systematisieren und verwertbar zu machen.

Reallabore

Kernstück des Projektes ist es, gemeinschaftlich orientierte Angebote und Aktivitäten in den Wohninitiativen und Wohnungsunternehmen in einem transdisziplinären Prozess (weiter-)zu-entwickeln. Hierfür wird der Ansatz der Reallabore herangezogen. Die Konzepterarbeitung erfolgt in Teams aus den Forschungs- und Praxispartnern bzw. zukünftigen Nutzenden der Angebote und findet in mehreren Co-Creation-Workshops mit unterschiedlichen Formaten statt. Geplant sind derzeit die folgenden Konzepte:

  • Die Implementierung unterschiedlicher Bausteine gemeinschaftlich-orientierter Mobilitätskonzepte (Carsharing, Lastenrad- und E-Bikesharing, ÖV-Abos, Fahrradparken, Hol- und Bringservices).
  • Die Umsetzung von Bausteinen für gemeinschaftliche Ressourcennutzung und soziale Leistungen (Gerätebörsen, Versorgung und Betreuung, Gemeinschaftsgarten).

Die entwickelten Maßnahmen werden nach ihrer Konzeptualisierung von den Praxispartnern vor Ort eingeführt und erprobt sowie wissenschaftlich begleitet. Erfahrungen in den Reallaboren werden in einem Integrationsworkshop und in mehreren Praxis-Workshops ausgetauscht und bewertet. Zugleich wird die Wirkung der Maßnahmen durch ein Monitoring ermittelt und auf ihre Übertragbarkeit hin analysiert.